Die Investition in Diamanten
Edelsteine und Brillianten aller Farben üben seit je her eine außerordentliche Faszination auf die Menschheit aus. Das gilt für ganz unterschiedliche Gesellschaftsklassen und ist sowohl für die Frauen- wie auch die Finanzwelt bindend. Nur eines sollte man von den Edelsteinen nicht erwarten, einen einheitlichen immer gültigen Preis. Denn wirklich jeder Stein kann anders sein. In der Bewertung von Edelsteinen sind die sogenannten 4 C ausschlaggebend.
Das bedeutet:
– Carat für das Diamantengewicht
– Clarity für die Reinheit des Steins
– Colour für die Farbe des Steins
– Cut für den Schliff des Steins
Es gibt wenn man in diesem Kontext Gold als Vergleichsanlagemittel verwendet, infolge dessen kein klassisches Reinheitsgebot, wie bei Gold. Deshalb findet man auch keine ETF Zertifikate für die Schmuckstücke oder Terminkontrakte. Sie eignen sich aber dennoch ganz hervorragend für Kapitalanlageinvestitionen. Man kann Edelsteine ganz klassisch beim Juwelier als Schmuckstück erwerben. Es ist jedoch auch möglich in der Form von Unternehmensaktien zu Investieren. Das betrifft dann Unternehmensaktien, die sich mit dem Handel und auch der Förderung von Diamanten beschäftigen oder sogar darauf spezialisiert haben.
Trotz dessen, das es bei den Schmuckstücken nach wie vor keinen offiziell, gültigen Preis gibt, lassen sich anhand der historischen Entwicklung doch einige Indizes herauslesen, so gibt es beispielsweise den Diamond-Prices-Index. In diesen Index fließen die Preise diversester Händler auf dem weltweiten Markt ein.
Wie stabil ist der Markt?
Die teuren Steine, erwiesen sich in der Vergangenheit bereits als sehr wertstabil. Auch in der schwierigen Zeit der Finanzkrise, sackten die Preise nicht ab, sondern entwickelten sich stabil. Der Diamond Price Index sank 2008 – 2009 zwar um 15,00%. Das war im Vergleich zu dem Aktienindex jedoch nicht weiter dramatisch. Da die Aktienindexes in diesem Zeitraum um ca. 50,00% und mehr einbrachen.
So erwirtschaftete die Diamantenbranche 2008 noch 40 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2009, das als ein schlimm Krisenjahr in die Geschichte einging, wurden immerhin noch 30 Milliarden erwirtschaftet. In diesem damaligen Kontext gerieten nicht die teuren Steine unter Druck, sondern viel mehr die Minengesellschaften, die die entsprechende Förderung vorfinanzieren lassen mussten und die Händler, die die Zeitspanne zwischen dem Ankauf und dem Verkauf überbrücken musste, gerieten jedoch stark unter finanziellen Druck. Durch den allgemeinen Kapitalrückgang auf dem Markt wurden infolge dessen natürlich auch die Verkaufsprozesse langwieriger. Am härtesten traf es die Minengesellschaften in diesem Kontext, da sie einen Umsatzeinbruch von ca. 30% verkraften mussten.
In den vergangen Jahren jedoch stabilisierte ich auch hier der Markt wieder. Länder, wie China oder auch Indien erfahren seit dem einen beständigen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Auch der mittlere Orient investiert weiter vermehrt sein Kapital in die Schmuckindustrie.
Diese Länderbereiche bilden gemeinsam mit den entwickelten Industrienationen auch die Basis der Nachfrage nach den schönen Schmuckstücken. In unserer Anlegerepoche, die geprägt ist von preiswertem Papiergeld sowie zahlreichen Staatspleiten ist der Wunsch der Kapitalanleger nach inflationsgeschützten Werten groß. In die Reihe der inflationsgeschützten Sachwerte gliedern sich ebenso Gold und auch Immobilien ein. Der Besitz der Wertgegenstände nimmt nicht viel Platz ein.
Im Zweifelsfall kann man die Steine in einer kleinen Streichholzschachtel positionieren. Das macht den Besitz in Summe auch so extrem flexibel und unabhängig. Einen Goldbarren oder ein ganzes Einfamilienhaus kann man vergleichsweise nicht ganz so einfach in die Hosentasche stecken und den Ort verändern. Um einen solchen Stein zu finden, ist der Aufwand der Förderung jedoch komplex. Um einen Stein mit einem Gewicht von 0,2 Gramm zu finden, ist es notwendig im Durchschnitt 100 Tonnen Erz zu bewegen.
In der aktuellen Situation ist es so, dass die Nachfrage am Markt sehr hoch ist. Die Minengesellschaften haben starke Probleme damit die Rohdiamanten in der gewünschten Anzahl zu fördern, wie auf dem Markt nachgefragt. In den vergangenen Jahren haben Unternehmen, wie Harry Winston oder auch Petra Diamonds in eine Reihe von Spezialmaschinen für die Diamantenförderung investiert, um die Förderung schneller und effektiver zu gestalten.
Die Prozesse in den Mienen wurden in diesem Kontext wesentlich mehr professionalisiert. Mittlerweile ist es so, dass die Unternehmen an jeglichem Schmuckstück mehr verdienen, da die Prozesse im Hintergrund effizienter gestaltet sind. Auch die Parameter der späteren Verarbeitungsprozesse änderten sich zunehmend. In Antwerpen, was nach wie vor der größte Handelsplatz ist, gibt es beispielsweise nur noch 1.000 Diamantenschleifer. Eine Vielzahl der Unternehmen zog an Orte, die preiswertere Arbeitskräfte bereithalten, wie Indien.
Um sich die Anzahl der Schleifer im Länderkontext vorstellen zu können:
– Schleifer in den Antwerpen: 1.000
– Schleifer in China: 25.000
– Schleifer in Indien: 600.000
– In Dubai und auch in Israel wurden tausende von Schleifern ausgebildet.
Wie gestaltet sich der Verdienst der Unternehmen bei diesem Geschäft?
Die Rohstoffpreise für die Steine sind aufgrund der standardisierten Förderungsprozesse in den Mienen und den höheren Technologisierungsgrad in Summe gefallen, aufgrund dessen wirkt sich herbei ein positiver Hebeleffekt auf die Unternehmensbilanz auf. Beinahe 85 Prozent der Rohdiamanten werden in Antwerpen registriert. Man kann davon ausgehen, dass
über die Tische der ca. 1800 Händler ca. 50 Prozent des gesamten Welthandels abgewickelt.
Der Diamantwelthandel und die Ethik
Im Bereich der Ethik, muss man noch einiges machen, darüber sind sich die Experten einig. Insbesondere aufgrund der Problematik der Blutdiamanten. Blutdiamanten sind Konfliktdiamanten. Hierunter versteht man alle Arten eines Edelsteins, der dafür verwendet wird, um Kriegsgeschäfte zu finanzieren. Da ca. 50 % der weltweiten Vorkommen dieser Steine auf dem afrikanischen Kontinent liegen, besteht vornehmlich auch hier die Problematik der Blutdiamanten. So wurde beispielsweise der blutige Krieg in Sierra Leone oder Angola damit finanziert. Mit der Förderung und dem Verkauf der Blutdiamanten wurde das Leid vieler Menschen stark in die Länge gezogen.
Zertifizierungen verhindern Blutdiamantenhandel
In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstammten ca. 4 % der Blutdiamanten aus den Blutregionen, so die Schätzungen. Im Jahre 2003 einigten sich die Diamantenindustrie darauf, strenge Regularien und einheitliche Zertifikate, Verpackungsstandards sowie Einfuhrkontrollen bezüglich des Diamantenhandels in den Wirtschaftsverkehr zu implementieren. Hier gibt es nur eine Zielstellung, die dieser ganzen Maßnahmen zugrunde liegt. Man möchte den Handel mit Blutdiamanten stoppen. Aktuelle Schätzungen geben an, dass der aktuelle Anteil der Blutdiamanten bei weniger als 1,00% liegt.
Vorteile sowie Nachteile in Übersicht
Vorteile
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Nachteile
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Die weltweite Nachfrage ist auf einem hohem Niveau, insbesondere die Nachfrage aus Schwellenländern
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Es gibt eine Gefahr von Fälschungen
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Es gab eine konstante Wertentwicklung in den letzten Jahrzehnten
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Es fallen auch Steuern für kurzfristige Investments an
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Der Diamantenmarkt ist noch nicht von unterschiedlichen Privatanlegern überlaufen
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Die eigentliche Bewertung von ihnen ist kompliziert
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Die begrenzten Rohstoffvorkommen sorgen hierbei schon jetzt für Angebotsknappheit
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Es gibt eine hohe Sicherheit bei entsprechenden Lagerungen, um die Schmuckstücke vor schlimmen Beschädigung zu schützen
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Die Schmuckindustrie ist von der Finanzkrise nur in geringem Maße betroffen gewesen
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Es fallen keine regelmäßigen Zinsen bzw. Dividenden an
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Lagerung sowie Sicherung
Eine fundamentale Rolle bei den Investments spielt die Lagerung, denn man kann die Steine beschädigen, durch Kratzer und auch Wettereinflüssen. Besonders schlagartige Stöße sind gefährlich in diesem Kontext. Und auch vor Verbrennungen sollte man Steine schützen denn bei 800 Grad Celsius brennen auch diese Schmucksteine. Sollten die Schmucksteine in einer Pulverform vor Ort sein, so brennt dieser Zustand auch bereits bei niedrigeren Temperaturen.
Anleger benötigt man Geduld, dieses Investment ist nichts für Spekulanten
Für das Investment in die Schmuckstücke ist eine vor allem solide Anlagestrategie von Nöten. Die Faszination mit der sich die Steine umgeben, ist zwar recht groß, lässt aber für schnelle Strategien keinen Raum. Spekulanten werden bei diesem Geschäft nur enttäuscht. Denn es gab rückblickend betrachtet keinen sensationellen Wertezuwachs, sondern viel mehr eine kontinuierliche Entwicklung der Zugewinne. Zusätzlich verhindert die Umsatzsteuer schnelle Gewinne mit ihnen. Ebenso, wie bei den sogenannten Weißmetallen fällt auch hier die typische Mehrwertsteuer in der Höhe von 19,00% an. Wertezuwächse innerhalb eines Jahres von x-Prozent sind in diesem Kontext also schlicht unrealistisch.
Qualitätsunterschiede für Laien kaum erkennbar
Anleger, sollten in diesem Kontext grundsätzlich auf die vorhandenen Zertifikate achten. Es ist vor allem wichtig, dass die Zertifikate von anerkannten Prüfstellen sind. Man kann in diesem Segment ansonsten recht schnell Fehler machen und preislich mit falschen Einschätzungen arbeiten.
Die Diamantbewertung: Ein schwieriges Unterfangen
Bei der Auswahl eines passenden Steins ist eine ganz besonders hohe Sorgfalt notwendig, denn wenn man sich in diesem Kontext Raritäten vorstellt. So ist es so, dass hierbei jedoch die Preise recht stark einbrechen können. Einzelstücke sind immer ganz nett, jedoch sollte man auch auf eine gewisse Verkaufbarkeit achten.
Die Reinheitsgrade sind in diesem Kontext ebenso zu beachten. die lupenreine Qualität gilt als beste Reinheitsklasse. Bei der farblichen Gestaltung ist ein hochfeines Weiß, die höchste Kategorie. Die genauen Einordnungen der Steine, kann ein Gelegenheitskäufer wohl eher nicht vornehmen, denn das kann und sollte nur ein geschulter und versierter Spezialist machen. Denn die eigentliche Bestimmung des finalen Marktwerts ist von ganz verschiedenen Faktoren abhängig.
Fazit
Das Investment in Edelsteine, Diamanten oder auch Brillianten ist ein besonders wertbeständiges Geschäft. In Zeiten der schnellen Kapitalanlagen und noch schnelleren Renditen fällt diese Kapitalanlage jedoch etwas aus dem Rahmen. Denn der Wertezuwachs der in diesem Bereich auch weiterhin zu erwarten ist, erfolgt langsam. Spekulanten, die in diesem Segment der Kapitalanlage so weit verbreitet sind, werden in diesem Segment nicht glücklich werden.
Beim Kauf der Steine, sollte man sich jedoch nicht blindlings auf sein eigenes Verständnis verlassen. Denn die entsprechenden Parameter diesbezüglich sind vielfältig. Ein verlässlicher Anlageberater, der sich mit den offiziellen Zertifikaten von Prüfinstitutionen auskennt, wird in diesem Kontext auch dringend empfohlen. Unter Beachtung der geschilderten Parameter, kann diese Form der Kapitalanlage jedoch sehr spannend und auch finanziell ergiebig sein.
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